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Kangerlussuaq, Groenland, vom 29. Juni bis 4. Juli 2015

Unsere Tage am Großen Eis in Groenland – in Kallaalit Nunaant, wie wir es zuhause nennen. Wir verbrachten sie mit Zeremonien, einer spirituellen Wanderung im Schweigen und einer taghellen Nacht über dem Großen Eis, in der sich der Vollmond und die Mitternachtssonne diametral gegenüberstanden. Es waren wunderbare Tage in Stille und mit viel Spass im Kreis.

Das Große Eis in Grönland schmilzt. Jetzt ist es an der Zeit, dass wir uns verändern. Der Wandel fängt im einzelnen Menschen an: indem wir lernen, uns selbst und einander zu ehren, die Natur und die Tiere. Wir sind alle Bürger einer Welt.

Am Großen Eis kommt die unglaubliche Stille und alles, was ich dann noch höre, bin ich selbst. Wenn ich im Schweigen auf der ältesten Kruste von Mutter Erde gehe, komme ich heim zu mir selbst. Ich kann in der Gemeinschaft und in Zeremonie den Klimawandel da erleben, wo er am stärksten stattfindet – und den Wandel in mir. Das ist die spirituelle Bedeutung des Klimawandels, wie schon meine Mutter sagte:

„Es ist leicht, das Eis auf dem Boden zu schmelzen. Am härtesten ist es, das Eis im Herzen des Menschen zu schmelzen. Nur indem wir das Eis im Herzen des Menschen schmelzen, hat der Mensch eine Chance, sich zu ändern und sein Wissen weise anzuwenden.“

Auf jedem einzelnen von Euch ruht also die Hoffnung in diesen Zeiten des Wandels, nicht auf Eurer Regierung, Religion oder Wirtschaft. Was bedeuten die Winde des Wandels für uns alle ? Sie kommen, ob wir es nun glauben oder nicht. Lasst uns der Verantwortung bewusst werden, unser Leben zu ehren und den Kreislauf von Mutter Natur zu achten.

Und so freue ich mich über jeden einzelnen von Euch, der sich aufmacht nach Grönland, den Ground Zero des Klimawandels. In unserer Tradition ist Gastfreundschaft wichtig – sogar überlebenswichtig. Wir klopfen auch nicht an die Tür – es ergab ja keinen Sinn, an ein Iglu oder Zelt zu klopfen. Ruft einfach: ist jemand zuhause ? – und kommt herein.