Diese Nachricht von Angaangaq ging an das Projekt “Projecting Change” – eine Kunstaktion am SEC Armadillo Building der COP26 in Glasgow.

Dies ist meine Nachricht an die Menschen von “COP26” in Glasgow:

Ich berühre mein Herz für all die schönen Menschen, die mich anerkannt haben, sodass ich mein Gesicht, mein Herz und meine Stimme zu dieser Konferenz geben kann. Und ich berühre mein Herz für all die, die gekommen sind, um zuzuhören.

Möge es ein gutes Treffen sein, nach dem wir alle wissen:

Was sollen wir werden und was sollen wir sein?

Höre zu, höre zu und höre noch mehr zu:

Ich bin in einer alten Tradition aufgewachsen und mir wurde gesagt, “dass wir die Erhalter und Bewahrer von Mutter Erde sein sollen, für alles, was in ihr und auf ihr lebt.”

Dieses Land meiner Vorfahren, das Weltkulturerbe geworden ist, ist nun mein Land. Ich persönlich muss für dieses Land sorgen, für die Generationen, die noch kommen. Nicht nur für mich muss ich das tun, sondern für die ganze Erde, denn mein Land hat Auswirkung auf die ganze Erde.

Wie haben wir es getan? Wir lebten mit der Mutter Erde, den Pflanzen, den Tieren und Mineralien und wir fragten um Erlaubnis. Wir hielten unsere Zeremonien für sie und sagten “Danke”. Die Tiere waren es gewohnt, Junge auf dem Land meiner Familie zur Welt zu bringen, wir wussten, welches Tier wir jagen konnten und welches nicht. Uns wurde gesagt, wann wir jagen konnten und wann nicht. Was wir mit den Ressourcen, zu denen wir Zugang hatten, tun würden und wie wir mit ihnen pfleglich umgehen können, damit wir damit auch noch die nächsten Generationen ernähren können.

Und nun frage ich dich: Zu wievielen Treffen müssen wir noch gehen, um zu lernen, wie wir gut für die nächsten Generationen sorgen können? Zu wievielen Treffen müssen wir gehen, bis wir lernen, welchen Einfluss wir haben und wie wir das alles gemeinsam bewältigen können, denn du kannst so große Dinge niemals alleine tun?

Mein Gebet ist, dass sich mehr Menschen des Wissens der indigenen Völker bewusst werden, die noch immer mit ihrem Land verbunden sind und diese kostbaren Geschenke in die Welt bringen. Sodass mehr Menschen befähigt werden, das Eis im Herzen der Menschen zu schmelzen. Mir wurde von meiner Mutter gesagt, dass nur dann der Mensch eine Chance hat, sich zu verändern und sein Wissen weise zu nutzen.

Warte nicht auf die Regierung oder die UNO. Es liegt an dir, an jedem einzelnen Menschen, sich an dem Ort, wo er lebt, zu verändern. Nur so können wir den Veränderungen begegnen.

Möge es ein gutes Treffen sein – nach dem du weißt, was du werden sollst: Du sollst der Bewahrer und Erhalter von Mutter Erde sein und von allem, was in ihr und auf ihr lebt.

In Einheit, Angaangaq